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Gewalt an Schulen

GEW fordert gemeinschaftliche Lösungsansätze gegen Gewalt an Schulen

Die Gewerkschaft Erziehung & Wissenschaft (GEW) nimmt mit Besorgnis den Anstieg von Gewaltvorfällen an niedersächsischen Schulen zur Kenntnis und betont die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Herangehensweise. Oft werden Schule und Sozialraum als Gegensatzpaare dargestellt, aber tatsächlich sind Schulen ein Sozialraum im Sozialraum. Alles, was in Schule passiert, ist immer ein Spiegel und damit Ausdruck der gesellschaftlichen Wirklichkeit vor Ort. Aus diesem Grunde rückt bei der Bewältigung von Problemen auch die jeweilige Umgebung der Schule in den Mittelpunkt.

„Eine Schule, in der es eine Häufung von Gewaltfällen gibt, wird das Problem nicht allein lösen können“, betont Stefan Störmer, Landesvorsitzender der GEW Niedersachsen. „In ihr spiegeln sich die gesellschaftlichen Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind. Aber sie ist nicht allein in der Lage, gesellschaftliche Schieflagen zu korrigieren.“ Es müssen alle Akteur*innen, die in einem Quartier oder einer Kommune die Bildungs- und Erziehungsprozesse gestalten, miteinander kooperieren. Wenn z. B. Bildungszentren, Vereine, Jugendzentren, kommunale Träger der Jugendhilfe sich mit Schulen vernetzen und Angebote schaffen, kann Bildungs- und Erziehungsarbeit viel effizienter gelingen. „Wir wissen doch seit Jahrhunderten: Für die Erziehung eines Kindes braucht es ein ganzes Dorf.“

Die GEW fordert daher, die sozialräumliche Öffnung von Schulen voranzutreiben und Angebote in den Sozialräumen stärker in den Blick zu nehmen. Eine solche Analyse ermöglicht es, die Ursachen von Gewalt zu verstehen und gezielte Präventions- und Interventionsmaßnahmen zu entwickeln.

„Um das Gewaltproblem nachhaltig zu lösen, ist es unerlässlich, dass wir über entsprechend geschultes Personal verfügen“, erklärt Störmer. „Die Akteur*innen benötigen aber auch Zeit, um miteinander Kooperationsabsprachen treffen zu können. Es gilt: Alle Mittel, die der Präventionsarbeit dienen, sind gut angelegte Mittel, die sich langfristig vielfach bezahlt machen.“ Die GEW fordert, Schulen zu Orten entwickeln, denen sich alle sicher und wertgeschätzt fühlen. Dazu ist es auch unabdingbar, Wissen und